6 Tipps um sich zu erden und Ängste abzubauen

Angst ist ein Grundgefühl, das zur natürlichen Ausstattung des Menschen gehört. Es kann hilfreich sein und uns vor Gefahren schützen. Wenn Angst länger andauert, ist sie jedoch ein schlechter Begleiter und ein noch schlechterer Ratgeber.

Der Angst begegnen

Fühlen wir uns ängstlich, agieren wir im Überlebensmodus, können nicht klar denken und treffen womöglich andere Entscheidungen als im entspannten Zustand. Länger andauernde Angstzustände schwächen unser Immunsystem und können so auch körperlich krank machen. Dass ein durch Angst und Panik geschwächtes Immunsystem sich auch mit der Abwehr von Viren schwertut, ist die logische Konsequenz. Sinnvoll ist es daher, sich mit seinen Ängsten auseinander zu setzen, ihnen offen und mutig zu begegnen und alternative Reaktionen zu erarbeiten. Therapeuten und Coaches können hier wertvolle Arbeit leisten. Wenn diese nicht verfügbar sind, kann auch Folgendes helfen, Ängste abzubauen und ein Gefühl von Sicherheit herzustellen:

Atmen

Dem Medizinjournalisten und Komiker Eckart von Hirschhausen zufolge ist atmen eine Beschäftigung, die man wirklich jedem in jeder Krise raten kann. Ob Krebsdiagnose, Scheidungskrieg, Todesfall oder Panik vor einer viralen Infektion: Atmen – vor allem tiefe Bauchatmung – beruhigt das vegetative Nervensystem und kann helfen, die eigene Mitte wieder zu finden.  

Yoga

Körperübungen sind eine gute Möglichkeit, den Geist mit dem Körper zu verankern und sich im eigenen Körper sicher zu fühlen. Bestimmte Yogaübungen – zum Beispiel für das Wurzelchakra – zielen darauf ab, ein Gefühl der Stabilität wiederherzustellen. Unter den Begriffen „Yoga gegen Angst (auf Englisch: „no fear yoga“) und „Wurzelchakra Yoga“ (auf Englisch: „root chakra yoga“) finden sich viele hilfreiche Yogavideos auf Youtube.

Meditation

In der Stille begegnen wir uns selbst. Das ist nicht immer feierlich. Wenn das Wasser an der Oberfläche eines Sees zur Ruhe kommt, können wir viel tiefer schauen und entdecken nicht immer nur Muscheln mit glänzenden Perlen, sondern auch allerhand zunächst unnütz scheinendes Zeug am Grund des Sees. So ist es auch mit dem Geist, wenn er zur Ruhe kommt. In der Meditation können Ängste und Sorgen hochkommen und mehr Raum einnehmen als im Gewusel des Alltags. Davor braucht man aber keine Angst zu haben: Nur wer die Angst sieht, kann mit ihr arbeiten. Durch regelmäßige Meditationspraxis werden die Dinge, die am Grund des Sees erscheinen, immer weniger bedrohlich oder sonderbar wirken.

Positive Gesellschaft

Zur Zeit wird häufig von „social distancing“ gesprochen, um die Übertragung von viralen Infektionen zu vermeiden. Letztlich geht es aber um „physical distancing“, also körperliche Distanz. Eine soziale Nähe, die auch über den digitalen Weg hergestellt werden kann, kann dagegen gesund sein für Körper und Geist. Ob über Video per Skype oder Zoom, übers Telefon oder nostalgisch über den Postweg: Sich mit Freunden und Familie auszutauschen kann glücklich machen – und Glücksgefühle stärken, wie wir wissen, das Immunsystem. Dabei lohnt es sich zu fragen: Wer macht mich glücklich? Wer stärkt mich? Welche Themen schaffen Ruhe und Vertrauen? Gerade im Moment ist es wichtig, Kontakte zu hinterfragen und genau zu überlegen, wer einem gut tut. Denn Angst verbreitet sich mindestens genauso schnell wie das Virus.

Nachrichtenkonsum reduzieren

Es ist traurig, aber leider wahr: Die Medien schüren Ängste, ob sie wollen oder nicht. Allein die Häufigkeit der negativen Nachrichten kann beim Empfänger zu Stressreaktionen führen. Daher ist auch hier wichtig zu fragen: Welche und wie viele Informationen tun mir gut? Und: Wie reagiere ich auf bestimmte Informationen? Im Zweifelsfall lieber den Nachrichtenkonsum einschränken oder auf einen festen Rahmen begrenzen – zum Beispiel indem man nur abends einmal Nachrichten schaut.

Zuhause produktiv sein

In den eigenen vier Wänden kann man viele tolle Sachen anstellen: Kochen, backen, ausmisten, lesen, aufräumen, die Steuererklärung erledigen, mit den Kindern spielen, die Wohnung umdekorieren, basteln, malen, Videospiele zocken, Filme schauen, kniffeln, einfach nur abhängen, tanzen oder vieles mehr. Man kann aber auch an sich und seiner Persönlichkeit arbeiten. Zum Beispiel, indem man ein Vision Board erstellt (eine Anleitung gibt es zum Beispiel hier), ein Dankbarkeitstagebuch führt (gibt’s zum Beispiel hier) oder ein Glücksglas einrichtet.

Dies sind nur einige Tipps für den Umgang mit der Krise. Schreib gern in die Kommentare, wenn du weitere Ideen hast. Ich wünsche dir alles Gute und innere Ruhe ♡

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